Stellwerk Magazin

Interview Neufundland

Vorwort

Let’s get the party started! Zum elften Mal wurde letzte Woche Mittwoch die Playtaste zu Kölns ganz eigner Music Week gedrückt – der c/o pop. Seit die Popkomm 2004 nach Berlin abgewandert war, etablierte sich die Festivalwoche fest unter dem Kölner Musik- und Partyvolk. Bis zum 24. August bespielten über 100 Bands, DJs, Kollektive und andere Künstler rund 30 Locations. Darunter auch das wunderschöne Gloria Theater im Herzen Kölns. Dort machten Mittwochabend Von Wegen Lisbeth, Annenmaykantereit und Neufundland den Anstoß.

Kurz vor ihrem c/o pop-Gig hat Nadja Neqqache die beiden Neufundländer Fabian (Gesang) und Fabian (Gitarre) zum Interview getroffen und mit ihnen über ihre Erwartungen an das diesjährige Programm und das Phänomen Pop gesprochen.

Das ist nicht euer erstes Mal bei der c/o pop. Im vergangenen Jahr durftet ihr den Red Bull Tour Bus am Hans-Böckler-Platz bespielen. Wie habt ihr das erlebt?

Gut! Es war nach einer ziemlich langen Arbeitsphase von uns ein Konzert, auf das wir hingearbeitet hatten. Neufundland gibt es in dieser Formation erst seit 2013 so richtig und da war die c/o pop schon eine sehr wichtige Show für uns. Da war es natürlich auch gut, dass es eine Newcomer-Veranstaltung ist, die uns ermöglicht hat, zu zeigen, wo es hingehen soll. Umso schöner ist es jetzt natürlich, dieses Jahr im ausverkauften Gloria zu spielen. Das fühlt sich für uns an wie ein Prozess: im letzten Jahr hat man "Hallo" gesagt und jetzt ist man schon ein bisschen angekommen.

Ja, heute also Gloria – eine der wunderschönen Spielstätten der c/o pop. Welches ist für euch denn die schönste Location im Rahmen der Cologne Music Week?

Auf jeden Fall das Gebäude 9. Gerade jetzt, mit dem Trubel darum, ob es erhalten bleibt oder nicht. Dass da jetzt doch noch alles gut gegangen ist, ist natürlich eine gute Sache. Als junge Band ist das Gebäude 9 eine sehr wichtige Spielstätte, weil es einfach nicht so groß ist, aber trotzdem ein sehr professioneller Laden ist. Das Gloria hingegen ist schon so groß, dass es auch ein bisschen beängstigend ist. Ein bisschen. Wir fanden auch den Hans-Böckler-Platz im vergangenen Jahr richtig gut. Die Sache mit dem Red Bull Tourbus ist schon lustig und die Chic Belgique Sachen sind auch richtig schön.

Der Festivalname "c/o pop" trägt ein sehr wichtiges Genre in sich. Was bedeutet für euch Pop oder Popmusik und inwieweit würdet ihr eure Musik dem Genre zuschreiben?

Wir sind schon eine Pop Band. Die Band Xul Zolar aus Köln haben das mal in einem Interview mit der Intro gesagt, dass in Köln "Pop" nicht peinlich ist und das trifft es ganz gut. Es gibt sehr viele Bands in Köln, die gerade einen neuen Zugang zur Popmusik suchen und da würden wir uns eigentlich auch dazuzählen. Das kann natürlich manchmal auch Musik sein, die verquerer klingt, oder die man auch mal Indie genannt hat. Wenn man durch Punkrock und Indie sozialisiert ist, dann ist das immer so ein Kampfbegriff, dass jemand Popmusik macht, aber das ist es nicht. Pop ist auch eine Sache, die auf beiden Seiten wächst. Zum einen bei den Bands, die sich da ein wenig ausprobieren und sich zum Pop hin orientieren, aber auch das Publikum hängt mittlerweile nicht mehr in den Subkulturen der 90er fest. Heutzutage ist es kein Problem, dass ein Punkrocker auch mal HipHop hört. Da hat sich der Popbegriff ein bisschen aufgelöst. Gerade bei Festivals sieht man das sehr gut. Da geht einer erst zu NOFX und dann zu Materia und es ist einfach vollkommen okay. So hören wir Musik und so machen wir auch unsere Musik.

Habt ihr selbst c/o pop Pläne?

Ton Steine Scherben, Oracles, Mount Kimbie – das sind Acts, die wir gerne sehen würden. Auch zum Red Bull Tourbus werden wir wieder gehen. Und wenn man nicht so ganz genau weiß, was man machen soll, dann kann man ja immer zu Chic Belgique gehen!

Foto: Majid Moussavi

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