Stellwerk Magazin

Filmfestival Nordische Filmtage Lübeck

Vorwort

Am 13. Oktober stellten die Festivalleiter Linde Fröhlich (Artistic Director) und Christian Modersbach (Managing Director) das neue Programm der 57. Nordischen Filmtage vor. Das seit 1956 bestehende Festival (ab 1971 in städtischer Trägerschaft) zählt zu den traditionsreichsten Filmfestivals weltweit. Zudem hat es sich zur größten Plattform für Filme aus dem Norden und dem baltischen Raum außerhalb Skandinaviens etabliert – Regisseure wie Lasse Hallström und Aki Kaurismäki stellten hier bereits ihre Debütwerke vor. Die Hansestadt Lübeck wird damit zum wichtigen Treffpunkt für Filmschaffende und Nachwuchsregisseure. Neben norddeutschen Filmen sind auch Produktionen aus Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Norwegen und Schweden dabei, die in OmU gezeigt werden. Darunter sind Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme für Erwachsene und Kinder sowie eine Retrospektive, die sich immer unterschiedlich gewichtet: wichtige Epochen, bestimmte Genres oder bedeutende Persönlichkeiten der Filmgeschichte setzen so jedes Jahr einen neuen Fokus.

Die "Nordischen Filmtage" in Lübeck, das Festival für nordische Filme, geht in die 57. Runde. In diesem Jahr liegt der thematische Schwerpunkt der Retrospektiven innerhalb des Filmfestivals auf "Nordlandreisen". Zusammen mit einer Ausstellung im Kolosseum wird Skandinavien aus touristischer Perspektive beleuchtet. Im "Filmforum" wird das filmische Schaffen in Norddeutschland abgebildet. In diesem Jahr werden vor allem Filme von Regisseurinnen und viele Ko-Produktionen gezeigt. Zusätzlich zum reinen Filmprogramm wird es dabei auch Seminare, Workshops (u. a. "Young Nordic Filmmakers") und Gesprächsrunden für das Fachpublikum und den filmschaffenden Nachwuchs sowie Sonderveranstaltungen und Konzerte geben. Für viele Filme gibt es bei den Nordischen Filmtagen die Chance, Auszeichnungen zu erhalten: vergeben wird der NDR Filmpreis, der Baltische Filmpreis, der Dokumentarfilmpreis, der CineStar-Preis und der Kirchliche Filmpreis Interfilm. Auch die Kinder- und Jugendfilme werden ausgezeichnet. Eine eigens zusammengestellte Kinderjury darf hier einen Preis vergeben und auch die Festivalbesucher haben bei bestimmten Kinovorführungen die Möglichkeit, den Gewinner des Publikumspreises der "Lübecker Nachrichten" zu bestimmen.

Unter dem diesjährigen Motto "Perspektiven" geht es zudem immer wieder um alte und neue Heimaten und um Familiengeschichten. Dies spiegelt sich auch im Rahmenprogramm des Festivals wider: In der "Crisis Cuisine" werden Speisen aus Afghanistan, Eritrea und dem Balkan kredenzt. Bei diesem bunten Programm stehen insgesamt 180 Filme zur Auswahl. Da fällt eine Auswahl schwer. Prominente Gäste sind unter anderem der Regisseur des Eröffnungsfilms "Sture Böcke" Grímur Hákonarson, der mit den zwei Hauptdarstellern, Sigurdur Sigurjónsson und Theódór Júlíusson, anwesend sein wird. Auch Mika Kaurismäki ist mit seinem neuen Film "The Girl King" vor Ort. Unter den "Retrospektiven" sind auch zwei Filmbeiträge mit ihm zu sehen. Im Film "The Idealist – Geheimakte Grönland" ist der dänische Schauspieler Søren Malling zu sehen.

Wer also in der Nähe ist, sollte vorbeischauen. Das Filmfestival in Lübeck zeigt auch dieses Jahr wieder in vielen großen und kleinen Kinos einen guten Überblick, dazu spezielle und außergewöhnliche Filme und präsentiert uns Darsteller und Regisseure, die ihre Filme persönlich vorstellen. In der herbstlich-heimeligen Atmosphäre Lübecks trifft man dann auch sicherlich den ein oder anderen Festivalteilnehmer auf der Straße wieder.

Foto: Nordische Filmtage Lübeck | NFL

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