Stellwerk Magazin

Ein Vorbericht Kurzfilmfestival Köln

Vorwort

Vom 16.-20. November 2016 feiert das Kurzfilmfestival Köln (KFFK) sein 10. Jubiläum. Für diesen Anlass haben die Veranstalter des Festivals, der Kurzfilmfreunde e.V., und Festivalleiter Johannes Duncker ein besonderes Jubiläumsprogramm auf die Beine gestellt. Natürlich soll der 10. Geburtstag des Festivals auch ordentlich gefeiert werden. Am Freitagabend im Club Roxy kommen die Feierlustigen auf ihre Kosten.

Seit 2006 bietet das Kurzfilmfestival Köln nun dem unabhängigen Kurzfilm ein mittlerweile fest etabliertes Forum in der Medienmetropole Köln. Auch in diesem Jahr wird wieder fünf Tage lang die Vielfalt des nationalen sowie internationalen Kurzfilms präsentiert. In diesem Jahr steht zudem der 10. Geburtstag des Festivals im Mittelpunkt. Bei der Eröffnungsfeier am Mittwoch im Filmforum NRW im Museum Ludwig dreht sich deshalb erst einmal alles um das erste Jahrzehnt der Kölner Kurzfilm-Plattform. Ab 19 Uhr werden einige ausgewählte Kurzfilme aus den letzten zehn Jahren erneut gezeigt. Zusätzlich werden die Gründerin des KFFK Marita Quaas und die ehemalige Festivalleiterin Christine Bernau im Rahmen der Feierlichkeiten die Entstehung und Entwicklung des Festivals noch einmal Revue passieren lassen.

5 Orte - mehr als 100 Filme

Die Diversität des narrativen und ästhetischen Schaffens im filmischen Kontext aufzeigen - das ist ein wichtiges Anliegen des KFFK. Das breite Spektrum filmischen Erzählens wird in den über 100 Filmen sichtbar, die allein in diesem Jahr auf den Leinwänden zu sehen sein werden. Ob Dokumentarfilm, expressionistische Animation oder experimentelles Portrait, spielerische Genreüberschreitungen der dokufiktionalen Geschichte oder auch der klassische Spielfilm - die Auswahl ist riesig. Zwei Kinderprogramme in Kooperation mit dem Kinderfilmfest CINEPÄNZ, drei Programme unter dem Titel New Aesthetic, ein Kölner Programm, der Deutsche Wettbewerb und eine lange Filmnacht sind nur einige der insgesamt 17 Programme, die dieses Jahr vorgestellt werden. Zu sehen sind sie im Filmforum NRW des Museum Ludwig, in der Filmpalette, im Filmclub 813, im Odeon Kino und im Roxy.

parametricExpression

"parametricExpression" | © Mike Pelletier

New Aesthetic - im Zeichen der Zukunft

In den drei Programmblöcken der New Aesthetics werden seit 2013 Filme gezeigt, die neue Wege aufzeigen, die Welt zu betrachten. Intermediale Grenzfelder zwischen Kurzfilm, Netzkunst, interaktivem Erzählen und Games werden beleuchtet. Auf diese Weise wird unser Leben in der heutigen digitalen Welt reflektiert. Die drei Programmblöcke stehen alle im Zeichen einer möglichen Zukunft. FUTURE BODIES beschäftigt sich mit der Frage, wie die Darstellung unserer Körper im Internet zum Beispiel in Form von Avataren aussehen könnte. FUTURE MINDS stellt die Frage, welche Auswirkungen der Einzug von künstlicher Intelligenz in unsere Welt haben könnte, und wo die Grenze zwischen Mensch und Maschine noch zu ziehen ist. In dem Programm VIRTUAL REALITY werden eine Reihe von 360°-Filmen vorgestellt, in denen Möglichkeiten des Erzählens in einer zukünftigen virtuellen Realität ausgelotet werden.

Kreativität statt Kleingeistigkeit

Neben den regulären Programmblöcken werden 26 Kurzfilme im Rahmen des Deutschen Wettbewerbs gezeigt. Eine Fachjury wird am Ende einige von ihnen mit Preisen auszeichnen. Max Richter, Mitglied der Sichtungskommission sagte über den deutschen Kurzfilm: "Bei aller Kritik, die berechtigterweise an die deutsche Film- und Kulturpolitik gerichtet werden kann, zeugen diese kurzen Kunstwerke davon, dass jenes ominöse 'Deutschland' weiterhin ein fruchtbarer Boden für kreatives Schaffen und weltgewandtes Denken sein kann. Entsprechend wichtig finden wir es, sie zu zeigen, damit dieser Boden der wachsenden Kleingeistigkeit im Land keinen Meter schenken muss." Kleingeistigkeit wird man auch auf dem diesjährigen Kurzfilmfestival Köln gewiss nicht finden. Stattdessen eine riesige Vielfalt an kreativem Schaffen und kritische, wie spielerische Auseinandersetzungen mit den unterschiedlichsten Themen und Aspekten menschlichen (Zusammen-)Lebens.

Präsentation und Austausch mit und für Filmfans

Das Kurzfilmfestival Köln versteht sich in erster Linie als Plattform. Sowohl junge, als auch bereits etablierte Filmemacher bekommen hier die Möglichkeit, ihre Projekte zu präsentieren und darüber zu debattieren. Präsentation und Austausch mit und für Filmfans stehen hier im Mittelpunkt. Allein dieses Jahr erhielten die Festivalmacher mehr als 800 Einsendungen. Eine Auswahl davon wird nun ab dem 16. November zu sehen sein und bietet Einblick in aktuelle Tendenzen des ästhetischen und narrativen Schaffens der Kurzfilmszene. Besonders der Filmnachwuchs liegt dem Festival am Herzen. Angehenden Filmemachern bietet das Festival unter anderem die Möglichkeit, sich mit Kollegen und bereits etablierten Produzenten zu vernetzen. Neben der regionalen Förderung hat es sich das KFFK jedoch ebenso zum Ziel gemacht, Köln als Treffpunkt für Filmschaffende in ganz Europa zu etablieren. Das Festival kooperiert mit zahlreichen anderen Festivals, sowie mit Hochschulen und Institutionen, um ein Filmnetzwerk in Europa aufzubauen.

Filmforum Museum Ludwig

Filmforum Museum Ludwig | © Max Brunner

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