Stellwerk Magazin

Rezension Die Zauberflöte

Vorwort

“Die Zauberflöte” von Wolfgang Amadeus Mozart ist eine Oper in zwei Akten. Das Libretto stammt von Emanuel Schikaneder und ist in deutscher Sprache geschrieben.

Die Inszenierung ist von Barrie Kosky und Suzanne Andrade. Die Animationen sind von Paul Barritt. Die musikalische Leitung teilen sich Christoph Stöcker, Axel Kober und Patrick Francis Chestnut. Sarastro ist mit Thorsten Grümbel, Bogdan Talos und Sami Luttinen besetzt. Tamino ist mit Ovidiu Purcel, Bernhard Berchtold und Jussi Myllys besetzt. Die Königin der Nacht ist mit Christina Poulitsi, Heidi Elisabeth Meier, Svetlana Moskalenko und Antonina Vesenina und Pamina ist mit Anke Krabbe, Lavinia Dames und Heidi Elisabeth Meier besetzt. Das Orchester wird abwechselnd von den Duisburger Philharmonikern und den Düsseldorfer Symphonikern gestellt.

Die Inszenierung wurde bereits in Los Angeles, Shanghai, Madrid, Helsinki, Barcelona, Warschau, Paris, Seoul und Berlin gezeigt. In dieser Spielzeit ist sie nun an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg zu sehen.

Wer hätte gedacht, dass die Inszenierung einer Oper, die zu den bekanntesten und weltweit am häufigsten aufgeführten Opern überhaupt zählt, noch so überraschen kann. Die Oper am Rhein lädt ein – zur Zauberflöte. Die Handlung erinnert an ein Märchen. Der junge Prinz Tamino wird gemeinsam mit dem Vogelfänger Papageno von der Königin der Nacht beauftragt, ihre Tochter Prinzessin Pamina zu retten. Diese wird von Sarastro, dem Herrscher des Tages gefangen gehalten. Eine abenteuerliche Reise beginnt...

Oper als bunte Videoanimation

Der australische Theater- und Opernregisseur Barrie Kosky und die britische Performance-Gruppe "1927", gegründet von der Regisseurin und Performerin Suzanne Andrade und dem Illustrator und Animator Paul Barritt, haben das Konzept der Inszenierung gestaltet. Ihnen gelingt eine besonders fantasievolle und überaus kurzweilige Inszenierung. Sie zeigen die Oper als bunte Videoanimation, mit der die Sänger und Sängerinnen charmant interagieren. Die Animationen greifen ästhetische Elemente des Stummfilms aus den 1920er Jahren auf, denen die Sänger mit großem Gesang antworten. "1927" ist seit mehreren Jahren in den Bereichen Performance, Musik, Animation und Theater international erfolgreich. Von ihnen konzipierte, bekannte Shows sind "Between the devil and the deep blue sea", "The animals and children took to the streets" und "Golem".

Noch mehr Zauber

Vorstellungen am Opernhaus Düsseldorf 02.02., 14.02. & 24.02.18 jeweils 19:30 - 22:15 Uhr / / / / / / / 17.06.18 18:30 - 21:15 Uhr

Paul Barritt verleiht mit seinen Animationen der inhaltlich ohnehin schon märchenhaften "Zauberflöte" noch mehr Zauber. Das Bühnenbild besteht aus einer großen Leinwand dicht am Orchestergraben. Alles was passiert, passiert auf dieser Leinwand oder direkt davor. Als Zuschauer erwartet man aufwendig animierte und ungewöhnliche Bilder, die Opernregisseure in der Regel aus praktischen Gründen meist nicht bieten können. Hier schwirren animierte Kolibris und Hummeln um die Sängerinnen und Sänger. Der Rauch einer Zigarette formt die Körper nackter Frauen auf der Leinwand. Dicke Elefantendamen baden in Martinigläsern und Papagenos Mund kann dank der Animation den Körper des singenden Papagenos verlassen. Der Märchencharakter dieser "Zauberflöte" ist ein einziges visuelles Spektakel. Der Animationsstil wechselt von Szene zu Szene. Mal greift er auf ästhetische Elemente des Comics oder des Stummfilms zurück, mal erinnert die Ästhetik an ein Kupferstichdesign. Immer ist etwas in Bewegung, bunte Bilder spinnen sich unaufhaltsam weiter. Langweilig wird ein Besuch dieser Inszenierung an keiner Stelle. Die märchenhafte Handlung der Zauberflöte ist dafür bekannt, Menschen jeden Alters inhaltlich anzusprechen. Die Inszenierung schöpft dieses Potenzial vollends aus. Bei aller Freude für das Auge gerät die Musik der "Zauberflöte" fast ein wenig in den Hintergrund. Sie begleitet lediglich das visuelle Wunder.

Header-Bild: ©Hans Jörg Michel